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Unlauterer Wettbewerb in Frankreich: Wie muss der Schaden nachgewiesen werden?

13 janvier 2025

Für viele Firmen, die Opfer von unlauterem Wettbewerb sind, ist es oft schwierig, den Nachweis des durch das unlautere Wettbewerbsverhalten entstandenen Schadens zu erbringen. In der Praxis ist es oft unmöglich, den Schaden zu bemessen, der auf das unlautere Verhalten eines Wettbewerbers zurückzuführen ist (wie etwa die Bemühungen und Investitionen eines Wettbewerbers zu eigenen Vorteilen auszunutzen oder geltende Regeln über reglementierte Berufe nicht zu beachten), und diesem einen wirtschaftlichen Vorteil verschafft.

Eine unlautere Wettbewerbshandlung verursacht notwendigerweise einen Schaden 

Aus diesem Grund entscheidet die französische Rechtsprechung schon seit vielen Jahren, dass jedes unlautere Wettbewerbsverhalten notwendigerweise einen Schaden mit sich bringt, sei es auch ein rein immaterieller Schaden.


Diese Rechtsprechung wurde erneut in einer Entscheidung Nr. 19-10.414 vom 17.03.2021 des französischen obersten Gerichtshofs („Cour de cassation“) bestätigt. In der Angelegenheit, die dieser Entscheidung zu Grunde lag, hatte eine Firma, deren Tätigkeit darin liegt, Saunas und Spas auf ihrer Internetseite www.sauna-bien-etre.com zu vertreiben, jedes der angebotenen Produkte auf ihrer Webseite mit einer technischen Beschreibung dargestellt, ergänzt mit einem kurzen Artikel unter dem Titel „Die Meinung des Experten“, der die Vorzüge und Eigenschaften der Produkte anpreisen sollte.


Die Firma hat nach einiger Zeit festgestellt, dass ein Wettbewerber, der die Internetseite www.abri-jardin.eu betreibt auf der ebenfalls Saunas und Spas zum Verkauf angeboten werden, ihre technische Beschreibung sowie die „Meinung des Experten“, die sie selbst verfasst hatte, identisch auf seiner Webseite übernommen hat, um das Suchmaschinenranking zu optimieren.

Die Betreiberin der Webseite www.sauna-bien-être.com hat diese Firma zunächst abgemahnt und anschließend Klage erhoben, um die Entfernung der kopierten Produktbeschreibungen zu erwirken. In 2. Instanz hat das Berufungsgericht jedoch entschieden, dass kein unlauterer Wettbewerb vorläge und dass außerdem kein kausaler Zusammenhang zwischen den eventuellen unlauteren Handlungen, die der Betreiberin der Internetseite www.abri-jardin.eu vorgeworfen wurden, und dem aus diesen Handlungen entstanden Schaden nachgewiesen sei. Das Berufungsgericht hat in diesem Zusammenhang hervorgehoben, dass die Betreiberin der Webseite www.abri-jardin.eu die strittigen Produktbeschreibungen ab Erhalt der Abmahnung von ihrer Internetseite entfernt habe und das die Nutzung der Produktbeschreibungen von insgesamt nur zwei Monaten der Antragstellerin keinen Schaden verursacht haben könne.


Die Betreiberin der Internetseite www.sauna-bien-etre.com hat gegen diese Entscheidung Revision vor dem obersten französischen Gerichtshof eingelegt. Dabei hat sie argumentiert, dass es nicht notwendig wäre, einen kausalen Zusammenhang zwischen dem rechtswidrigen Verhalten des Antraggegners und dem daraus resultierenden Schaden nachzuweisen. Des Weiteren argumentierte sie, dass selbst wenn kein konkreter Kundenverlust oder Abwerbeaktionen von Kunden durch den Wettbewerber nachweisbar wären, die rechtswidrigen Handlungen (hier die Kopie der Produktbeschreibungen) an sich Anrecht auf Entschädigung eröffnen würden. Außerdem sei der immaterielle Schaden, der durch die rechtswidrigen Handlungen entstanden sei, zu entschädigen.

Eine befriedigende Lösung für Opfer von unlauteren Wettbewerbshandlungen

Der französische oberste Gerichtshof Cour de Cassation folgte in seiner Entscheidung vom 17.03.2021 dieser Argumentation und revidierte folglich das Urteil des Berufungsgerichts. In seiner Grundsatzentscheidung erinnert der Cour de cassation daran, dass sämtliche unlautere Wettbewerbshandlungen von Trittbrettfahrern, die Nutzen aus den Bemühungen und Investitionen ihrer Mitwettbewerber ziehen, ohne selbst jegliche Anstrengungen zu tätigen oder ihr eigenes Knowhow zu mobilisieren, grundsätzlich einen Schaden mit sich bringen, sei es auch ein rein immaterieller Schaden, und dies selbst wenn die Handlungen zeitlich begrenzt sind.


Diese Entscheidung bestätigt die vorherige Rechtsprechung des Cour de cassation und ermöglicht es den Richtern, unlauteren Wettbewerb und Trittbrettfahrerei zu bestrafen, selbst wenn im Einzelfall kein Zusammenhang zwischen dem entstandenen Schaden und den rechtswidrigen Handlungen nachgewiesen werden kann.


Die Rechtsanwaltskanzlei DOMANSKI aus Frankreich berät ihre Mandanten zu allen Fragen des unlauteren Wettbewerbs im französischen Recht und setzt die Interessen der Mandantschaft gerichtlich durch. 

Reform
23 janvier 2025
Mit zwei neuen Rechtstexten der Europäischen Union wurde der Rechtsrahmen für das Geschmacksmustertrecht in Europa harmonisiert und modernisiert. Es handelt sich um die Design-Verordnung (EU) 2024/2822 und die Design-Richtlinie (EU) 2024/2823.
Réforme
23 janvier 2025
Par deux textes sur la protection des dessins et modèles, le cadre juridique ces titres de propriété industrielle a été harmonisé et modernisé au sein de l’Union européenne, le règlement (UE) 2024/2822 ainsi que la directive (UE) 2024/2823.
Künstliche Intelligenz
16 janvier 2025
Die neue EU-Verordnung 2024/1689 vom 13. Juni 2024 über künstliche Intelligenz (KI-Verordnung) bildet den neuen Rechtsrahmen für die Entwicklung, das Inverkehrbringen und die Inbetriebnahme von Systemen künstlicher Intelligenz (KI-Systeme). Systeme künstlicher Intelligenz sind Roboter, die während ihrer Entwicklungsphase vom Menschen trainiert wurden und anschließend in der Einsatzphase in der Lage sind, Aufgaben selbstständig auszuführen.
intelligence artificielle
16 janvier 2025
Le nouveau règlement UE 2024/1689 du 13 juin 2024 sur l’intelligence artificielle (RIA) constitue le nouveau cadre juridique pour encadrer le développement, la mise sur le marché et l’utilisation de systèmes d’intelligence artificielle (IA). Les systèmes d’intelligence artificielle sont des robots qui sont entraînés par l’être humain pendant leur phase de développement, pour ensuite être capables d’effectuer des tâches tout seul pendant la phase de déploiement.
Spa
13 janvier 2025
Pour de nombreuses entreprises victimes de concurrence déloyale, il est souvent difficile de prouver le préjudice causé par les actes de concurrence déloyale. C'est pourquoi la jurisprudence française considère depuis de nombreuses années que tout comportement concurrentiel déloyal entraîne nécessairement un préjudice, même s'il s'agit d'un préjudice purement moral.
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9 janvier 2025
In einer einstweiligen Verfügung vom 24.04.2024 verurteilte das Pariser Gericht die Firma META Platforms Ireland Ltd., Anbieter der sozialen Netzwerke Facebook, Instagram und Messenger, dazu, die Veröffentlichung von Werbeanzeigen zu verhindern, die Markenrechtsverletzend sind. So muss META die auf dem sozialen Netzwerk veröffentlichten Inhalte filtern, um die Veröffentlichung von markenrechtsverletzenden Inhalten zu vermeiden.
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9 janvier 2025
Dans une ordonnance de référé du 24 avril 2024, le Tribunal judiciaire de Paris a enjoint à la société META Platforms Ireland Ltd., fournisseur des plateformes de réseaux sociaux Facebook, Instagram et Messenger, de tout mettre en œuvre afin de prévenir la diffusion de publicités portant atteinte à des marques enregistrées. Ainsi, META doit filtrer temporairement ses contenus afin de prévenir des actes de contrefaçon de marque.
3 juin 2024
Dieser Artikel hat den rechtlichen Rahmen für den Schutz bekannter Marken im französischen Markenrecht zum Gegenstand, wobei als konkretes Beispiel die Entscheidung Nr. 22/04646 des Pariser Berufungsgerichts vom 28. Februar 2024 über die in Frankreich und in der EU bekannten "DROUOT" Marken dient. • Begriffsdefinition der "bekannten Marke" im französischen Markenrecht und die Vorteile für den Schutz solcher Marken (bekannte Marken genießen erweiterten Schutz) • Das Beispiel der "DROUOT"-Rechtsprechung: die Grenzen des erweiterten Schutzes bekannter Marken • Die Optimierung des Schutzes bekannter Marken in Frankreich
marque renommée pour services de vente aux enchères
3 juin 2024
Dans cet article, nous allons expliquer le cadre juridique de la protection des marques de renommée en droit français et analyser, à titre d’exemple, la décision n° 22/04646 de la Cour d'appel de Paris du 28 février 2024 concernant les marques renommées "DROUOT". • Présentation du concept de la "marque renommée" en droit des marques français et son intérêt pour la protection de ces marques (les marques renommées bénéficient d'une protection élargie) • Etude de la jurisprudence "DROUOT" : un exemple des limites de la protection élargie des marques renommées • Optimiser la protection de sa marque renommée en France
Göttin
14 mai 2024
In einem Urteil vom 24. Januar 2024 entschied das Pariser Berufungsgericht (Cour d’appel de Paris), dass Verwechslungsgefahr zwischen zwei Marken, die jeweils für Unterwäsche und Damenbinden angemeldet wurden, vorliegen kann, und zwar aufgrund der Komplementarität der Waren.
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