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Wie kann man ein deutsches Urteil in Frankreich vollstrecken lassen?

avr. 10, 2024

Wenn Sie vor einem deutschen, österreichischen oder Schweizer Gericht eine positive Entscheidung gegen einen in Frankreich ansässigen Schuldner, sei es eine Privatperson oder eine Firma, erwirken konnten, muss dieses deutschsprachige Urteil anschließend in Frankreich vollstreckt werden, damit der Gläubiger auch die Zahlung der ihm zustehenden Summen erhält. 



Um ein deutschsprachiges Urteil in Frankreich vollstrecken zu lassen, muss zunächst geprüft werden, ob das Urteil in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union oder in einem Drittland ausgesprochen wurde. 

Die Vollstreckung eines deutschen oder österreichischen Urteils in Frankreich 

Innerhalb der Europäischen Union wurde die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen anderer Mitgliedstaaten mit dem Inkrafttreten der Verordnung (EU) Nr. 1215/2012 vom 12. Dezember 2012 über die gerichtliche Zuständigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen ("Brüssel-I-Verordnung") erheblich vereinfacht. 


Diese Verordnung sieht vor, dass ein in einem Mitgliedstaat ergangenes und in diesem Mitgliedstaat auch vollstreckbares Urteil in jedem anderen Mitgliedstaat automatisch auch vollstreckbar sein muss, ohne dass dazu eine weitere Anerkennung (z. B. ein Exequaturverfahren oder eine Vollstreckbarkeitserklärung) erforderlich ist.


Es genügt, die in der Europäischen Union ergangene Entscheidung sowie eine Bescheinigung des Ursprungsgerichts vorzulegen, aus der hervorgeht, dass die Entscheidung im Ursprungsland vollstreckbar ist. Diese Bescheinigung wird vom Ursprungsgericht unter Verwendung des Formblatts aus Anhang I der Brüssel-I-Verordnung ausgestellt.


Konkret sind für die Vollstreckung eines deutschen Urteils in Frankreich also nur das deutsche Urteil sowie das Formblatt aus Anhang I der Brüssel-I-Verordnung, das ebenfalls vom deutschen Gericht ausgestellt wird, erforderlich. Außerdem muss eine beglaubigte französische Übersetzung des deutschen Urteils angefertigt werden. Mit diesen Unterlagen kann ein zuständiger französischer Gerichtsvollzieher die Zwangsvollstreckung in Frankreich durchführen. 

Die Vollstreckung eines Schweizer Urteils (Nicht-EU) in Frankreich 

Im Gegensatz zu Entscheidungen aus EU-Mitgliedstaaten erfolgen die Anerkennung und Vollstreckung einer außerhalb der Europäischen Union ergangenen Entscheidung nicht automatisch und erfordert daher mehr Formalitäten. Bei einem Urteil aus einem Drittland wie der Schweiz ist es erforderlich, dass ein französisches Gericht die Gültigkeit des Schweizer Urteils in Frankreich ausdrücklich anerkennt.


Dieses Verfahren ist in Artikel 509 der französischen Zivilprozessordnung geregelt. Zur Exequatur ausländischer Urteile in Frankreich müssen drei Bedingungen erfüllt sein:


  • Die Entscheidung muss von einem zuständigen Gericht im Ausland erlassen worden sein.
  • Die Entscheidung muss in verfahrensrechtlicher und materiell-rechtlicher Hinsicht im Einklang mit der internationalen öffentlichen Ordnung stehen, was bedeutet, dass sie nicht mit den französischen Werten des Rechtsstaats, der Gerechtigkeit und der Menschenwürde kollidiert.
  • Die Exequatur der Entscheidung muss gutgläubig beantragt worden sein.


Wenn diese drei Bedingungen erfüllt sind, kann das französische Gericht die Vollstreckbarkeit der Schweizer Entscheidung in Frankreich aussprechen, so dass sie anschließend von einem Gerichtsvollzieher in Frankreich vollstreckt werden kann.

 

Wenn Sie Unterstützung bei der Vollstreckung eines deutschen, österreichischen oder Schweizer Urteils in Frankreich benötigen, steht die Anwaltskanzlei DOMANSKI Ihnen mit langjähriger Erfahrung im deutsch-französischen Rechtsverkehr zur Seite. Wir beraten Sie gerne auf Deutsch und Französisch. 

Datenbroker
par 183:897079496 19 avr., 2024
In mehreren Entscheidungen der französischen Datenschutzbehörde CNIL, die Anfang des Jahres 2024 ergangen sind, wird die Nutzung zu Werbezwecken von Daten, die von einem Datenbroker zur Verfügung gestellt wurden, kontrolliert und bestraft, falls die Einwilligung der betroffenen Personen zur Nutzung ihrer Daten zu Werbezwecken nicht vorliegt.
Courtiers en données
par 183:897079496 19 avr., 2024
Par une série de plusieurs décisions rendues depuis janvier 2024, la CNIL contrôle et sanctionne l’usage à des fins de prospection commerciale de données fournies par des courtiers en données, en cas d’absence de vérification si les personnes concernées avaient valablement consenti à être démarchées.
exécution d'un jugement
par 183:897079496 10 avr., 2024
Si vous avez obtenu une décision favorable devant une juridiction étrangère à l’encontre d’un débiteur, personne physique ou morale, en France, il se pose la question de l’exécution de ce jugement étranger en France pour obtenir paiement des sommes qui vous sont dues. Pour faire exécuter un jugement étranger sur le territoire français, il faut tout d’abord regarder si le jugement émane d’une juridiction située dans un Etat membre de l’Union Européenne ou d’une juridiction d’un pays tiers.
Gazelle
par 183:897079496 28 mars, 2024
Im Urteil Nr. 22/02420 vom 24. Januar 2024 entschied die 1. Kammer, Abteilung 5, des Pariser Berufungsgerichts, dass keine Verwechslungsgefahr zwischen den Wort-Bild-Marken "TREK DES GAZELLES" und der vorherigen Wortmarke "RALLYE DES GAZELLES" festgestellt werden konnte, und folglich auch keine Verletzung der vorherigen Marke.
Gazelle
par 183:897079496 28 mars, 2024
Dans un arrêt n° 22/02420 du 24 janvier 2024, la 1ère Chambre du Pôle 5 de la Cour d’appel de Paris a décidé qu’il n’y avait pas de risque de confusion entre les marques semi-figuratives « TREK DES GAZELLES » et la marque verbale antérieure « RALLYE DES GAZELLES » et par conséquent pas de contrefaçon de la marque antérieure.
Markenrechtsangelegenheit
par a.dom 19 mars, 2024
In einer Entscheidung vom 20.12.2023 entschied das zuständige Gericht von Paris, dass die Markenanmeldung "TREETS" (das Markenzeichen, unter dem die heute berühmten „M&M's“ in den 80er Jahren vermarktet wurden) keine bösgläubige Anmeldung mit Hinblick auf die ehemaligen „M&M’s“-Marken darstelle und auch kein täuschendes Zeichen sei, um mit Schokolade und Zucker überzogene Erdnüsse zu bezeichnen, die in einer gelben Verpackung vermarktet werden.
contentieux
par a.dom 19 mars, 2024
Dans une décision du 20 décembre 2023, le Tribunal judiciaire de Paris a décidé que la demande de marque « TREETS » (qui est l’ancienne marque des célèbres M&M’s dans les années 80) ne constituait pas un dépôt frauduleux au regard des marques antérieures et n’était pas non plus déceptive pour désigner des cacahuètes enrobées de chocolat et de sucre vendues en sachet.
par a.dom 19 nov., 2022
Das beim Europäischen Patentamt (EPA) angemeldete europäische Patent ist nur in den Mitgliedsstaaten des europäischen Patentübereinkommens (EPÜ) geschützt, für die bei der Anmeldung der Schutz beantragt wurde. Um den vollständigen Schutz des europäischen Patents in den bei seiner Anmeldung beantragten Mitgliedsstaaten zu erhalten, muss das europäische Patent in jedem dieser Länder validiert werden, sobald die Erteilung vom EPA veröffentlicht wurde. Nach seiner Validierung in dem betroffenen Land hat das europäische Patent dort die gleiche Wirkung wie ein nationales Patent und die nationalen Gerichte sind im Falle einer Patentverletzung zuständig.
Brevet européen
par a.dom 28 oct., 2022
Afin de finaliser la protection du brevet EP dans les pays désignés lors du dépôt devant l’OEB, la validation du brevet EP dans chacun des pays est alors nécessaire, une fois que la mention de la délivrance du brevet européen a été publiée par l’OEB. Après sa validation dans le pays désigné, le brevet européen y produit des effets identiques à un brevet national et les juridictions nationales sont compétentes en cas de contrefaçon de brevet.
chiffrement
par a.dom 13 sept., 2022
En France, les moyens de cryptologie sont soumis à une réglementation spécifique. De ce fait, tout logiciel ou application mobile qui utilise un outil de chiffrement doit être déclaré à l’ANSSI (Agence nationale de la sécurité des systèmes d’information). Il s’agit d’une spécificité française, qui est notamment vérifiée lors de la publication d’une application mobile sur l’App Store français d’Apple. En effet, Apple réclame une attestation de déclaration à l’ANSSI en cas de lancement d’une application mobile intégrant une fonction de chiffrement.
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